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Laudatio

für Jutta und Otto Langels, Hämelschenburg
zur
Verleihung des "Dietrich v. Lenski-Kattenau-Gedächnispreises 2007

Verleihung des Dietrich v. Lenski-Kattenau-Gedächtnispreises 2007 an Jutta u. Otto Langels 
Otto Langels wurde am 17. April 1931 in Merzenich/Krs. Düren geboren und aufgewaschsen ist er in Groß Karben im Lande Hessen.

Otto Langels war und ist ein passionierter Reiter und auch sehr erfolgreich. U.a. war er Bundessieger im Bundeswettkampf der ländlichen Reiter, viele Siege und Platzierungen in Dressur, Spring- u. Vielseitigkeitsprüfungen bis Kl. M konnte er erringen und außerdem war er mehrfacher Sieger in Reitpferde-Championaten.

Jutta Langels wurde am 1. Nov. 1940 in Breslau geboren und aufgewachsen ist sie in Frankfurt a.M.. Auch Frau Langels ist passionierte Reiterin.

1961 haben zwei Pferdeliebhaber und Landwirte Ehepaar Langels den landwirtschaftlichen Pachtbetrieb in Hämelschenburg / Krs. Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, übernommen. Im Trakehner Gestüt Hämelschenburg werden seit 45 Jahren Trakehner Pferde gezüchtet, die den Namen und Ruf ihrer Geburtsstätte in die gesamte Welt getragen haben.

In Hämelschenburg verband und verbindet sich eines der kultur-historisch wertvollsten deutschen Renaissancebauten mit einem lebenden Kulturgut aus Ostpreußen - dem Trakehner Pferd.

1962 kamen die ersten Trakehner Fohlen in Hämelschenburg zur Welt. Die ersten beiden Zuchtstuten Vilja v. Julmond und Zauberlied v. Lateran wurden zugleich auch als Reit- und Jagdpferde genutzt. Sportlich bewährte Gene standen damit bereits zu Beginn zur Verfügung, denn die aus der alten westfälischen Trakehner Zucht des Dr. Carl Brinkhaus-Milte kommende Vilja stammte von Julmond, der sich in den 50er und 60er Jahren einen guten Ruf als Dressur-Vererber brachte. Beide Stutenstämme wurden in Hämelschenburg intensiv gepflegt.

Unterstützung erfuhren Jutta und Otto Langels durch die fachliche Beratung von Dr. Martin Heling, Georgenburg's ehemaliger Landstallmeister, und Herrn Jürgen von Henniges.

Aus bewährten Trakehner Blutlinien wurden Ende der 60er Jahre weitere Stuten hinzugekauft: die Vollschwestern Kaprice und Kassiopeia v. Impuls (Kassette-Linie), Hymna v. Hertilas und Schwalbenlied v. Impuls.

Auf besonderes Anraten von Dr. Heling wurde der zweijährige Ibikus vom Gestüt Webelsgrund vor der Körung gekauft. Mit dem Hämelschenburger Gründerhengst und Hauptvererber Ibikus gelang dann auch der große züchterische Durchbruch.

Ibikus gewann mit Otto Langels dreimal das Championat in Wiesbaden und einmal in Hamburg. Er wurde von seinem Besitzer bis Dressur-Kl. S ausgebildet.

1973 wurden die ersten selbstgezogenen Hengste der Familie Langels zur Körung vorgestellt und gekört: Kassiber und Karneval v. Ibikus. Seitdem wurden Jahr für Jahr Hengstanwärter aus Hämelschenburg in Neumünster vorgestellt.

Die Zuchterfolge der Familie Langels können sich sehen lassen:

45 gekörte Hengste entstammen der Zucht von Jutta und Otto Langels, darunter:
4 Trakehner Siegerhengste (Santiago, Kostolany, Gribaldi und Songline)
3 Reserve-Sieger (Mozart, Samuraj und Trocadero)

Die Vatertiere aus dieser vorbildlichen Zuchtstätte haben weltweit züchterischen Einfluss genommen.

Mehr als 30 Dressurpferde in dieser Sparte von M bis Grand Prix erfolgreich startend, gingen aus Hämelschenburger Zucht hervor.

Als Springpferde seien Kapuccino, Zauberstern, Zauberfürst, Zauberer und Kaskade aus einer größeren Gruppe hervorgehoben.

Für den Vielseitigkeitssport sind u.a. Zaunkönig und Kassiber aus dieser vorbildlichen Zucht hervorgegangen. In besonderer Weise haben auch die Elite-Stuten Kleopatra, Schwalbenburg, Schwalbenspiel, Thirza, Kassuben, Gloriette und Sacre Noir die Hämelschenburger Zucht geprägt.

Als Gründerhengste und Hauptvererber gelten Ibikus v. Hertilas und Kostolany v. Enrico Caruso.

Immer war es das Bestreben von Jutta und Otto Langels, aufgrund der reiterlichen und sportlichen Bewährung der Beschäler und Mutterstuten die Entscheidung für den endgültigen züchterischen Einsatz zu treffen. Der Kontakt zu Spitzenreitern und renomierten Ausbildern wurde und wird intensiv gesucht.

Otto und Jutta Langels zelebrierten diverse Schaubilder in Neumünster und auch im Ausland: z.B. Phantom der Oper und der Wehlauer Pferdemarkt. Otto Langels war langjähriger Delegierter im Zuchtbezirk Niedersachsen, darüber hinaus war und ist er sehr erfolreich Reitlehrer und Richter.

Jutta Langels hat viele Jahre die Hämelschenburger Besamungsstation geleitet.

Sehr glücklich sind wir mit Jutta und Otto Langels, dass ihre Tochter Beate vom 01.01.1999 an die züchterische Tradition in Hämelschenburg zur Erhaltung unserer geliebten Trakehner Pferde weiterführt.

Ihr Sohn Bernhard kaufte 1997 in Sachsen-Anhalt einen landwirtschaftlichen Betrieb und dort werden ebenfalls sehr erfolgreich - schon 10 Jahre - Trakehner Pferde auf den Blutlinien der Hämelschenburger Zucht gezüchtet.

In den 45 Züchterjahren haben Jutta und Otto Langels für die Trakehner Zucht und die ostpreußische Traditionspflege hervorragende und vorbildliche Leistungen erbracht. Hierbei wurden sie ständig von ihren tüchtigen Kindern Beate, Bernhard und Marion unterstützt.

In Würdigung und Anerkennung ihres so überaus positiven Einsatzes für die Erhaltung und das Weiterleben des ostpreußischen Warmblutpferdes Trakehner Abstammung sowie der ostpreußischen Traditionspflege verleiht der Vorstand der "Stiftung Trakehner Pferd" Jutta und Otto Langels, Hämelschenburg, den Dietrich v. Lenski-Kattenau-Gedächnispreis.

Hubertus Hilgendorff
Vorsitzender

Neumünster, im Oktober 2007

Verleihung des Dietrich v. Lenski-Kattenau-Gedächtnispreises 2007 an Jutta u. Otto Langels  Dietrich v. Lenski-Kattenau-Gedächtnispreises 2007 für Jutta u. Otto Langels