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Von Einschienung und Jugendarbeit



15 junge Leute, die dem Jungzüchteralter weitgehend entwachsen sind, aber noch nicht zum "Establishment" gezählt werden können, trafen sich am 17. März um 14 Uhr auf dem Trakehnergestüt Hämelschenburg, um unter den Fittichen von Zuchtleiter Lars Gehrmann eine Auswahl Hämelschenburger Zuchtprodukte zu besichtigen.

In lockerer Gesprächsrunde wurden die sehr verschiedenen, aber durchweg qualitätsvollen Pferde besprochen. Nebenbei, lebhaft unterstützt vom Gestütsbegründer Otto Langels, erklärte der Zuchtleiter verschiedene Beurteilungsfachbegriffe wie "Einschienung" und "Parallelverschiebung".

Stutfohlen v. Shavalou u.d. Pr. u. St.Pr.St. Kalmar v. Exclusiv Stutfohlen v. Kostolany u.d. Schwalbenfeder v. Summertime Stutfohlen v. Shavalou u.d. Pr. u. St.Pr.St. Guendalina v. Red Patrick xx Stutfohlen v. Summertime u.d. Pr. u. St.Pr.St. Tavolara v. Exclusiv Stutfohlen v. Summertime u.d. Greta Garbo v. Alter Fritz

Am Beispiel der aus allen Altersklassen stammenden langelsschen Trakehner wurde die enorme Veränderungs- und Entwicklungsfähigkeit junger Pferde deutlich, die es beurteilenden Kommissionen so oft sehr schwer macht, junge Pferde gerecht zu beurteilen.

Ein Höhepunkt war ohne Zweifel die Präsentation von vier Generationen einer Familie, angeführt von der 18jährigen Gloriette von Kostolany aus der Gavotte von Karon. Ein direkter Vergleich mit ihrer Enkelin, der Halbblutstute Guendalina von Red Patrick xx und der Gwendolyn von Maestro und der Gloriette machte Zuchtfortschritt ebenso wie typische Familienmerkmale deutlich.

Nach einer Stärkung in der ehemaligen Schlossschänke und einer kurzen Reitvorführung fuhr man ins Hotel nach Springe, wo es mit dem theoretischen Teil weiterging. Nach einer Vorstellung der Teilnehmer aus mehr als fünf verschiedenen Zuchtbezirken wurden in einer aktiven Gesprächsrunde mit zeitweiliger Gruppenarbeit diverse aktuelle Themen wie die Ausbildung zum Zuchtrichter, mögliche Einsätze in der Verbandsarbeit sowie die Durchführung von Jungzüchterwettbewerben erörtert. Zu "Gast" war an diesem Abend der niedersächsische Zuchtbezirksvorsitzende Jürgen Hanke mit seiner Frau Gina, die besonders auf dem Gebiet der Trakehner Jungzüchter hervorragende Pionierarbeit geleistet hat.
Nur kurz vom Abendessen unterbrochen, dauerte der lebhafte Meinungsaustausch bis nach 23 Uhr. Nach Beendigung des "offiziellen Teils" ging der gesellige Teil mit mehr oder weniger fachlichen Gesprächen an der Theke weiter.
Am Samstag wurden nach dem Frühstück die Gruppen für die anschließend auf dem Gestüt Webelsgrund geplante praktische Beurteilung festgelegt und vom Zuchtleiter sehr deutlich auf die beim Beurteilen von allen geforderte und zwingend erforderliche Konzentration hingewiesen.
Gestütsleiter Ekkehard Rönnefahrth nahm sich zunächst die Zeit für eine ausführliche und sehr informative Führung durch das Traditionsgestüt Webelsgrund, bevor er die verschiedenen Pferde in einer durchdachten Reihenfolge zur Beurteilung vorstellen ließ. Jede "Kommissionsgruppe", bestehend aus je drei Personen, hatte ein Pferd zu beurteilen, zu benoten und später auch zu besprechen. Auch die von den "zuschauenden" Gruppen gegebenen Noten wurden anschließend besprochen und erklärt, so dass keine Frage offen blieb.
Das "Meeting" erhielt mit einer schmackhaften Suppe, Kaffee und Kuchen im Webelsgrunder Saal einen würdigen Abschluss.

Alle Teilnehmer waren sich einig, ein rundum gelungenes Wochenende hinter sich zu haben, bei dem viel besprochen und so manch wichtiger Gedanke an richtiger Stelle geäußert werden konnte. An dieser Stelle noch mal einen ganz herzlichen Dank an Lars Gehrmann, der mit diesem Treffen ein Forum gegründet hat, auf das viele - vielleicht unbewusst - schon lange gewartet haben! Die rege Beteiligung aller Teilnehmer machte deutlich, wie viele konstruktive Gedanken zum Thema Trakehner Verband in den Köpfen schwirren, und jetzt darauf harren mit Schwung in die Tat umgesetzt zu werden.

Ulrike Sahm


Trakehner Nachwuchsrichter 2006