In lockerer Gesprächsrunde wurden die sehr verschiedenen, aber durchweg
qualitätsvollen Pferde besprochen. Nebenbei, lebhaft unterstützt
vom Gestütsbegründer Otto Langels, erklärte der Zuchtleiter
verschiedene Beurteilungsfachbegriffe wie "Einschienung" und "Parallelverschiebung".
Am Beispiel der aus allen Altersklassen stammenden langelsschen Trakehner wurde die enorme Veränderungs- und Entwicklungsfähigkeit junger Pferde deutlich, die es beurteilenden Kommissionen so oft sehr schwer macht, junge Pferde gerecht zu beurteilen.
Ein Höhepunkt war ohne Zweifel die Präsentation von vier Generationen einer Familie, angeführt von der 18jährigen Gloriette von Kostolany aus der Gavotte von Karon. Ein direkter Vergleich mit ihrer Enkelin, der Halbblutstute Guendalina von Red Patrick xx und der Gwendolyn von Maestro und der Gloriette machte Zuchtfortschritt ebenso wie typische Familienmerkmale deutlich.
Nach einer Stärkung in der ehemaligen Schlossschänke und einer
kurzen Reitvorführung fuhr man ins Hotel nach Springe, wo es mit dem
theoretischen Teil weiterging. Nach einer Vorstellung der Teilnehmer aus
mehr als fünf verschiedenen Zuchtbezirken wurden in einer aktiven Gesprächsrunde
mit zeitweiliger Gruppenarbeit diverse aktuelle Themen wie die Ausbildung
zum Zuchtrichter, mögliche Einsätze in der Verbandsarbeit sowie
die Durchführung von Jungzüchterwettbewerben erörtert. Zu
"Gast" war an diesem Abend der niedersächsische Zuchtbezirksvorsitzende
Jürgen Hanke mit seiner Frau Gina, die besonders auf dem Gebiet der
Trakehner Jungzüchter hervorragende Pionierarbeit geleistet hat.
Nur kurz vom Abendessen unterbrochen, dauerte der lebhafte Meinungsaustausch
bis nach 23 Uhr. Nach Beendigung des "offiziellen Teils" ging der gesellige
Teil mit mehr oder weniger fachlichen Gesprächen an der Theke weiter.
Am Samstag wurden nach dem Frühstück die Gruppen für die
anschließend auf dem Gestüt Webelsgrund geplante praktische Beurteilung
festgelegt und vom Zuchtleiter sehr deutlich auf die beim Beurteilen von
allen geforderte und zwingend erforderliche Konzentration hingewiesen.
Gestütsleiter Ekkehard Rönnefahrth nahm sich zunächst die
Zeit für eine ausführliche und sehr informative Führung durch
das Traditionsgestüt Webelsgrund, bevor er die verschiedenen Pferde
in einer durchdachten Reihenfolge zur Beurteilung vorstellen ließ.
Jede "Kommissionsgruppe", bestehend aus je drei Personen, hatte ein Pferd
zu beurteilen, zu benoten und später auch zu besprechen. Auch die
von den "zuschauenden" Gruppen gegebenen Noten wurden anschließend
besprochen und erklärt, so dass keine Frage offen blieb.
Das "Meeting" erhielt mit einer schmackhaften Suppe, Kaffee und Kuchen im
Webelsgrunder Saal einen würdigen Abschluss.
Alle Teilnehmer waren sich einig, ein rundum gelungenes Wochenende hinter sich zu haben, bei dem viel besprochen und so manch wichtiger Gedanke an richtiger Stelle geäußert werden konnte. An dieser Stelle noch mal einen ganz herzlichen Dank an Lars Gehrmann, der mit diesem Treffen ein Forum gegründet hat, auf das viele - vielleicht unbewusst - schon lange gewartet haben! Die rege Beteiligung aller Teilnehmer machte deutlich, wie viele konstruktive Gedanken zum Thema Trakehner Verband in den Köpfen schwirren, und jetzt darauf harren mit Schwung in die Tat umgesetzt zu werden.
Ulrike Sahm